Montag, 21. Juli 2014

Oumifiss- Orte des alltäglichen Lebens

Oumifiss: Blick von unserer Dachterasse nach Osten
 
Das eingangs gezeichnete Bild von Oumifiss ist nicht ganz vollständig. Denn um genau zu sein besteht Oumifiss nicht wie viele anderen Dörfer ausschließlich aus Lehmhäusern sondern es ist hier GRÜN. Das ist darauf zurückzuführen dass Mustafa mit der von ihm gegründeten „Association Aicha“ daran arbeitet die Gegend wieder fruchtbar zu machen, bzw. das wenige Wasser und Grün was es hier noch gibt zu erhalten. Er pflanzt Bäume und Kakteen, entwickelt Bewässerungssysteme, baut Solaranlagen, künstliche Oasen, Brunnen und Pumpen die mit Solarenergie betrieben werden. Er macht das in Zusammenarbeit mit dem ganzen Dorf das aus ca. 25 Familien besteht die allesamt im Weiteren Sinne zu seiner Familie zählen. Im Sommer zur Zeit des Ramadan und manchmal einfach so unterm Jahr werden es ein paar mehr Menschen; dann stehen plötzlich schicke Autos mit Kennzeichen aus den Niederlanden und Frankreich im Dorf und an die Fremde verlorene Familienmitglieder kommen, um ihren Urlaub in heimatlichen Gefilden zu verbringen. 


Hierher hat es uns verschlagen- in ein Büro das mit Teppichen und Polstern ausgelegt ist, in dem nichts ist abgesehen von Bilder an den Wänden und einem großen Ventilator der sich noch nicht dreht, weil die Temperatur in diesem Sommer niedrig ist und 40° Celsius bisher kaum übersteigt. Sonst spielt sich unser Leben mit Mustapha, seiner Frau und seinen zwei Nichten von denen die eine über den Sommer seine Hausangestellte ist in dem kleinen Innenhof in dem ein paar schattenspendende Granatapfelbäume wachsen und der von einem Haufen wilder, zu dünner Katzen besiedelt wird. Dort wird das abendliche Essen unter Sternenhimmel eingenommen und in den Räumen drum herum wird gelebt, gekocht und geruht wenn die Hitze unerträglich ist oder wenn es Zeit ist für die Siesta.

 

Geschlafen hingegen wird in separaten Häusern. Das Haus das ich mir mit meiner Partnerin teile liegt ein Paar Häuser entfernt und wurde gerade neu gebaut. Es gibt nicht viel; aber immerhin, es gibt Wasser und zum Teil Strom. Das reicht zum Leben; vor allem wenn man mit dem Blick von der bezaubernden Dachterrasse entschädigt wird und mit einem Sternenhimmel von dem man meint die einzelnen Sterne aus der Milchstraße vom Himmel pflücken zu können. 

Blick von unserer Dachterasse nach Westen





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