Oumifiss- Orte des alltäglichen Lebens
Oumifiss: Blick von unserer Dachterasse nach Osten |
Das eingangs gezeichnete Bild von Oumifiss ist nicht ganz
vollständig. Denn um genau zu sein besteht Oumifiss nicht wie viele anderen
Dörfer ausschließlich aus Lehmhäusern sondern es ist hier GRÜN. Das ist darauf
zurückzuführen dass Mustafa mit der von ihm gegründeten „Association Aicha“
daran arbeitet die Gegend wieder fruchtbar zu machen, bzw. das wenige Wasser
und Grün was es hier noch gibt zu erhalten. Er pflanzt Bäume und Kakteen,
entwickelt Bewässerungssysteme, baut Solaranlagen, künstliche Oasen, Brunnen
und Pumpen die mit Solarenergie betrieben werden. Er macht das in
Zusammenarbeit mit dem ganzen Dorf das aus ca. 25 Familien besteht die allesamt
im Weiteren Sinne zu seiner Familie zählen. Im Sommer zur Zeit des Ramadan und
manchmal einfach so unterm Jahr werden es ein paar mehr Menschen; dann stehen
plötzlich schicke Autos mit Kennzeichen aus den Niederlanden und Frankreich im
Dorf und an die Fremde verlorene Familienmitglieder kommen, um ihren Urlaub in
heimatlichen Gefilden zu verbringen.
Hierher hat es uns verschlagen- in ein Büro das mit
Teppichen und Polstern ausgelegt ist, in dem nichts ist abgesehen von Bilder an
den Wänden und einem großen Ventilator der sich noch nicht dreht, weil die
Temperatur in diesem Sommer niedrig ist und 40° Celsius bisher kaum übersteigt.
Sonst spielt sich unser Leben mit Mustapha, seiner Frau und seinen zwei Nichten
von denen die eine über den Sommer seine Hausangestellte ist in dem kleinen
Innenhof in dem ein paar schattenspendende Granatapfelbäume wachsen und der von
einem Haufen wilder, zu dünner Katzen besiedelt wird. Dort wird das abendliche
Essen unter Sternenhimmel eingenommen und in den Räumen drum herum wird gelebt,
gekocht und geruht wenn die Hitze unerträglich ist oder wenn es Zeit ist für
die Siesta.
Geschlafen hingegen wird in separaten Häusern. Das Haus das ich mir mit meiner
Partnerin teile liegt ein Paar Häuser entfernt und wurde gerade neu gebaut. Es
gibt nicht viel; aber immerhin, es gibt Wasser und zum Teil Strom. Das reicht
zum Leben; vor allem wenn man mit dem Blick von der bezaubernden Dachterrasse
entschädigt wird und mit einem Sternenhimmel von dem man meint die einzelnen
Sterne aus der Milchstraße vom Himmel pflücken zu können.
Blick von unserer Dachterasse nach Westen |
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