Anbruch des letzten Tages
Ich sitze hier auf der Dachterasse vor meinem Zimmer an
einem blauen Tisch. Heute ist es ruhiger als die letzten Tage, die Wellen
umspülen die Stadtmauer von Essaouira, Fischkutter sind unterwegs- begleitet
von Schwärmen von Möwen. Es ist acht Uhr morgens und die Stadt schläft noch- Es
ist noch richtig kalt draußen und die Feuchtigkeit hat sich wie ein Film aus
feinen Tropfen auf alles gelegt. Drei wundervolle Tage in Essaouira liegen
hinter mir; ein paar Stunden hab ich noch bevor mich der Bus nach Marrakech bringt
von wo aus mein Flieger startet: nach Barcelona und anschließend nach München-
noch eine absurde Vorstellung in 24 Stunden wieder in vollkommen anderen
Gefilden zu sein. Meine Klamotten riechen nach Feuchtigkeit und Meer und ich
freue mich, den Großteil meiner Sachen hier Menschen zu schenken: meiner
Vermieterin, einer einheimischen Mama überlasse ich meinen gemahlenen und
gerösteten Weizen und den Couscous, was zu einer längeren Diskussion über die
Zubereitungsmethoden und großer Freude führt. Die Tochter von Aicha bei der ich
zweimal essen war (die beste Krabbenpfanne meines Lebens) bekommt die Armreifen
die ich nie tragen werde. Meine Lieblingsbücher bekommen zwei deutsche Mädchen
die hier Urlaub machen; die Reste des Essens und meine Klamotten hat Zeynabu in
Oumifiss bekommen. Mein Koffer hat wieder ein tragbares Gewicht dass ich aber zum
Teil sofort wieder mit Arganöl fülle. Bisher hatte jeder Tag hier einige
Überraschungen bereitgehalten; ich bin gespannt was mich heute erwartet.
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